LQH-Cheftrainer Grischa Ludwig reiste vom 15. bis 22. Mai ins italienischen Cremona zu den ersten beiden großen, europäischen Reining-Jungpferde-Shows des Jahres: Die NRHA Eurofuturity, ein von der NRHA veranstaltetes europaweites Jungpferdeturnier, und die NRHA IRHA Futurity, ein von der italienischen (IRHA) NRHA veranstaltetes Turnier für drei- und vierjährige Pferde. Um Pferd und Reiter zu schützen, galt es im Vorfeld des Turnieres, Gesundheitsbestätigungen für die Pferde und Corona-Tests für den Reiter zu organisieren.

Der Trainer aus Schwaben hatte gleich sechs Pferde im Gepäck. Mit WEST COAST TRASH, GUNNA SLIDE FOR YA und SPOOKS OF GENIUS nahm der erfahrene Reining-Profi an der NRHA Eurofuturity teil. „Das Niveau der beiden Turniere war, besonders bei den Qualifikationsritten, extrem hoch“, erzählt Grischa Ludwig nach der Show. In seiner Leistungsklasse Level 4, der höchsten und am härtesten umkämpften Leistungsklasse, schafften es die top zwölf Reiter in die Finale der NRHA Eurofuturity und der NRHA IRHA Futurity. Dafür war eine Punktwertung von mindestens 219 nötig. Mit GUNNA SLIDE FOR YA und SPOOKS OF GENIUS erritt der Schwabe jeweils eine Wertung von 217. „Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung von allen meinen Eurofuturity-Pferden. Sie haben gezeigt, was sie können, aber die Leistungsdichte war extrem“, analysiert er seine Leistung. Hinzu kommt, dass der Reining-Profi etwas Pech hatte. Mit seinem Pferd SPOOKS OF GENIUS rutschte er bei einem Sliding Stop leicht weg, woraufhin sein Pferd bei den nächsten Manövern vorsichtiger war.

Mit WEST COAST TRASH ist Grischa Ludwig bereits ein eingespieltes Team. Die beiden siegten 2019 bei der deutschen Jungpferde Reining Show für Dreijährige, dem Breeders Derby und qualifizierten sich in Italien mit einem Score von 219 auf Anhieb für das Finale der NRHA Eurofuturity und der NRHA IRHA Futurity Level 4. Beim Finalritt am Donnerstag, 20. Mai, zeigte das Paar spektakulären Reiningsport und wurde mit einer Wertung von 220 Punkten belohnt. Damit war Grischa Ludwig der beste deutsche Profi-Trainer in diesen beiden Klassen und nahm die sechsten Plätze der NRHA Eurofuturity Open und NRHA IRHA Futurity Open Level 4 mit nach Hause.

Mit M SNOW PEARL, JUST ON SPARKS und HOLLYDOLLY GUN, seinen drei dreijährigen Pferden, nahm Grischa Ludwig an der italienischen Futurity teil. Am Montag, dem 17. Mai, fand der erste Qualifikationsdurchgang für sie statt. Im Sattel von HOLLYDOLLY GUN gelang ihm ein super Score von 213, der dennoch leider nur für Platz 44 in Level 4 reichte. „Ich muss gestehen, da wäre mehr drin gewesen, und ich war ein bisschen enttäuscht“, so Grischa Ludwig. „Die Stute hat extremes Potenzial, aber wir brauchen einfach doch noch etwas Showerfahrung.“ Mit JUST ON SPARKS (215 und 218,5) und M SNOW PEARL Score (217,5 und 219) schaffte er es als einziger deutscher Reiner mit zwei Pferden ins Finale.

Im Finale erzielte er dann zweimal einen Score von 213,5 und brachte damit seine beiden Dreijährigen auf Platz 17. „Zwei so hochkarätige Turniere in einer Show zusammengefasst, es war wirklich das absolute Leistungslimit“, erzählt Grischa Ludwig nach der Show. Für den LQH-Cheftrainer hieß es tagsüber in den Turnierklassen starten und nachts abreiten. Doch für den schwäbischen Reiningprofi haben sich diese Strapazen gelohnt, er zeigte sich mit seinen Pferden sehr zufrieden. „Meine Pferde haben wirklich viel gegeben! Bei dieser Leistungsdichte entscheiden dann eben schon Kleinigkeiten über eine Platzierung“, resümiert er. „Insgesamt war es ein sehr gelungener Trip. Hätte mir jemand vor dem Turnier dieses Ergebnis vorgelegt, ich hätte sofort unterschrieben!“

Und wie geht die Saison für den Profi-Trainer weiter? Als nächstes steht für ihn wohl das Turnier auf seiner eigenen Anlage an, das LQH Masters.

Text: Judith Ressmann