Am Sonntag, dem 02. April, kehrten Grischa Ludwig und sein Team aus Cremona zurück auf den heimatlichen Schwantelhof in Bitz. Eine Woche lang traten drei Trainer und vier Amateurreiter von Ludwig Quarter Horses im norditalienischen Cremona gegen hochkarätige Reining-Reiter aus ganz Europa an und kehrten hochdekoriert zurück in die schwäbische Heimat.
Bereits im Vorlauf bewiesen die Reiter von Ludwig Quarter Horses, wie gut sie sich auf die Saison vorbereitet hatten und setzten sich gegen starke Konkurrenz durch. Mit hervorragenden Ritten katapultierten sich die Amateurreiter Georg Wiedenhofer und Georgia Wilk an die Spitze des Amateurfeldes. Georg Wiedenhofer stellte seinen DON MAGNETIC vor, und sein starker Ritt wurde mit 216 Punkten bewertet, damit setzte er sich im Vorlauf an die Spitze von Level 1 und 2 und sicherte sich seinen Finalplatz in Level 3 und 4. Dicht gefolgt von Georgia Wilk mit ihrer Stute PRETTY WHIZ CHIC. Mit 214,5 Punkten im Vorlauf erreichte auch sie im vorderen Starterfeld das Finale Level 2, 3 und 4. Auch LQH-Amateurreiterin Aniek Hagelars erreichte mit SHES ALL SHINING und einem Score von 211,5 Punkten das Finale in Level 3. Zwei Tage später ging es dann um die Champion-Titel. Dabei unterlief dem Duo ein kleiner Patzer, und mit 206,5 Punkten landeten sie auf Platz 23. Deutlich besser lief es dahingegen für Georg Wiedenhofer und Georgia Wilk, die sich bereits im Vorlauf stark gegen die Konkurrenz behaupten konnten. Bei seinem Finalritt auf DON MAGNETIC holte sich Georg Wiedenhofer 211 Punkte und damit den Sieg in Level 1, den er sich mit der Italienerin Sara Galimberti teilte, den 7. Platz in Level 2, den 10. Platz in Level 3 und den 12. Platz in Level 4.
Überwältigt von der eigenen Leistung im Finale war Georgia Wilk, die PRETTY WHIZ CHIC vorstellte. Das Duo ist seit zwei Jahren erfolgreich auf Turnieren unterwegs und durfte nun einen besonderen internationalen Sieg verbuchen. Im Finale gaben sie alles und legten nochmal 1,5 Punkte auf ihre Vorlaufwertung drauf. Mit 216 Punkten siegten sie im Level 2 und landeten in Level 3 auf Platz 3. Beide Platzierungen teilte sie sich punktgleich mit der Belgierin Jody Fonck. Außerdem ging noch Platz 4 in Level 4 auf Georgia Wilks Konto, den sie sich mit dem Italiener Matteo Capello teilte.
Nach einem mehr als zufriedenstellenden Finale der Amateurreiter am vergangenen Freitag gingen dann am Samstag die LQH Profis Lucie-Lina Egenter, Johannes Heil und Grischa Ludwig an den Start. Sie qualifizierten sich allesamt erfolgreich im Vorlauf. Lucie-Lina Egenter aus Balingen reiste als amtierender Champion nach Cremona. Im vergangenen Jahr ritt sie ihren EYES OF WHIZ bei der italienischen Futurity zum vierfachen Champion! Mit einem beeindruckenden Ritt gewann sie damals Level 1 bis 4, allerdings war das im Amateur-Bereich. Am italienischen Derby stellte sie ihren Wallach dieses Jahr dann das erste Mal im Profi-Bereich vor. Ihr großartiger Vorlauf-Ritt wurde mit 216 Punkten bewertet und sicherte dem erfolgreichen Duo Finalplätze in Level 2 und 3. Sie selbst war allerdings sehr kritisch: „Im Vorlauf war ich nicht so zufrieden mit meiner Leistung. Ich habe es beim Abreiten irgendwie nicht so richtig auf den Punkt gebracht und Pino (EYES OF WHIZ) war dann anfangs in der Show noch etwas zu wach und „abwesend“. Ich war dann als der 2. Vorlauf am nächsten Tag fertig war, sehr glücklich, dass wir es trotz Patzern beim Drehen ins Level 2 und 3 Finale geschafft haben“, so Lucie-Lina Egenter nach dem Turnier.
Auch LQH-Trainer Johannes Heil beeindruckte im Vorlauf. Er stellte SL GUNNABEYOURNITE aus der Zucht von Sandra Linnig-Föhl aus Deggenhausertal/ Untersiggingen vor. Auf einen fehlerfreien und spektakulären Ritt bekam das Duo sagenhafte 220 Punkte und holte sich damit die Spitzenposition im Vorlauf in Level 2 sowie Finalplätze in Level 3 und 4. Auch der LQH-Cheftrainer Grischa Ludwig begeisterte im Vorlauf das Publikum. Er stellte gleich drei seiner erfolgreichsten Pferde vor: SPOOKS OF GENIUS, GUNNIT IN HOLLYWOOD und WEST COAST TRASH. Mit Punktwertungen von 221, 221,5 und 222,5 präsentierte er alle drei Pferde herausragend und platzierte sie im Vorlauf des höchsten Levels, Level 4, alle unter den Top 10.
Im Finale konnten Grischa Ludwig und seine Pferde die Leistung fast genauso hervorragend abliefern wie im Vorlauf. Einzig mit GUNNIT IN HOLLYWOOD unterlief ihm ein Patzer, sodass er mit noch immer sehr guten 217 Punkten letztlich auf Platz 17 landete. Mit WEST COAST TRASH holte er hingegen 220 Punkte und damit Platz 14 in Level 4 und mit SPOOKS OF GENIUS gelangen ihm mit einem weiteren großartigen Ritt noch zwei Punkte mehr und damit Platz 8 in der Endwertung Level 4. Doch zufrieden war der amtierende Reining-Europameister mit dieser Leistung nicht. „Alle drei Pferde im Finale zu platzieren, ist natürlich sehr positiv, aber im Finale habe ich mit allen drei so meine Problemchen gehabt“, reflektiert Grischa Ludwig nach dem Turnier. „Für GUNNIT IN HOLLYWOOD war die Halle ein bisschen das Problem, er brilliert eher in großen Arenen, und SPOOKS OF GENIUS und WEST COAST TRASH waren okay, aber es hat etwas der Punch gefehlt.“
Johannes Heil und Lucie-Lina Egenter hatten etwas Pech im Finale und konnten ihre Vorlaufwertung nicht wiederholen. Lucie-Lina Egenter und EYES OF WHIZ gelangen 211 Punkte und damit Platz 17 in Level 2 und Platz 14 in Level 3. „Ich bin sehr zufrieden mit Lucie. Es war ihr erster Start bei den Profis, und da weht im Vergleich zu den Amateuren doch ein anderer Wind, aber sie hat es super gemacht und wird viele Erfahrungen mitnehmen“, so Grischa Ludwig über seine neueste Trainerin. „Für das erste Mal showen bei den Open-Reitern war ich eigentlich ziemlich entspannt. Ich dachte, dass ich tatsächlich nervöser wäre, aber es hat sich echt in Grenzen gehalten“, so Lucie-Lina Egenter. „Die Vorbereitungen fürs Finale liefen echt gut, und ich hatte auch ein sehr gutes Gefühl. Im Finale dann hatte Pino schon ziemliche Probleme mit dem Boden, und wir konnten nicht so richtig unsere übliche Leistung abrufen“, erklärt sie. „Ich bin dennoch super happy mit dem, wie alles gelaufen ist. Ich habe sehr viele neue Eindrücke bekommen und weiß jetzt wieder einmal mehr, an was ich noch arbeiten muss. Also obwohl es im Finale nicht so lief, war es dennoch ein erfolgreiches Turnier für mich, das viele neue Erfahrungen gebracht hat.“
Johannes Heil und SL GUNNABEYOURNITE erreichten im Finale 208 Punkte und damit Platz 20 in Level 2, Platz 16 in Level 3 und Platz 21 in Level 4. „Johannes und SL GUNNABEYOURNITE hatten etwas Pech. SL GUNNABEYOURNITE war etwas frisch an dem Abend, und die Arena war rappelvoll mit Besuchern, das haben wir unterschätzt, aber es war der erste gemeinsame Start von den beiden, und ich denke, er kann viele Erfahrungswerte fürs nächste Mal mitnehmen“, erklärt Grischa Ludwig. Ludwig Quarter Horses Trainer Johannes Heil pflichtet seinem Cheftrainer bei: „SL GUNNABEYOURNITE hatte ja schon mehrere sehr erfolgreiche Shows, mit vorderen Platzierungen, aber für uns war es die erste gemeinsame Show.“ Für den Trainer war es das erste Turnier im italienischen Cremona. Er sei mit einem sehr neutralen Gefühl angereist, weder einem besonders guten, noch einem schlechten. „SL GUNNABEYOURNITE und ich hatten vorher nur wenige Monate gemeinsames Training. Er hat einen ganz eigenen Charakter, deswegen war es für mich sehr interessant und lehrreich, ihn in verschiedenen Turniersituationen zu erleben“, erklärt er. „Im Finale war er einfach sehr an, deswegen konnten wir da nicht die entsprechende Leistung abrufen, aber nächstes Mal weiß ich, wie ich damit umzugehen hab,e und der Vorlauf hat ja gezeigt, dass es mit uns gut klappen kann.“
Während die Trainer von LQH direkt weiter ins oberpfälzische Kreuth zum NRHA Germany Osterturnier reisen, ist das nächste große Event, auf das sie sich konzentrieren, die NRHA European Futurity in Cremona. GUNNIT IN HOLLYWOOD, WEST COAST TRASH und SPOOKS OF GENIUS werden ihren nächsten Start voraussichtlich am deutschen Derby haben. „Bis dahin müssen wir noch ein bisschen was tun, ich habe gemerkt, dass die letzte Saison, in der sie sehr viel und sehr gut gelaufen sind und auch sehr harte Wettkämpfe hatten, denen schon noch im Kopf steckt. Jetzt müssen sie lernen, in der Arena wieder ein bisschen mehr zuzuhören“, erklärt Grischa Ludwig seine Pläne für die kommenden Turniere.
Text: Judith Ressmann für LQH