Grischa Ludwig mit Nachwuchspferden in Wiener Neustadt

 

 

(jr) „Die Pferde waren fit und die Ritte waren gut, leider hatten wir etwas Pech.”, resümiert Grischa Ludwig das italienische Derby. Von Dienstag bis Samstag war der LQH-Chef-Trainer im norditalienischen Cremona  und ist mit zwei seiner drei Pferde ins Finale eingezogen. Seinen Amateur-Reiter George Sternberg Allen coacht er aufs Treppchen.

Vom 08. bis 12. September fand in Norditalien das zweite große Derby Europas statt. Mit 97 Amateur-Starts und 116 genannten Profi-Starts ist es bisher eines der teilnehmerstärksten Reining- Turniere des Jahres. Auch LQH-Chef-Trainer Grischa Ludwig vom Schwantelhof in Bitz war vor Ort. Er ist mit einem klaren Ziel angereist: „Ich möchte die Trainingsleistung der Pferde abrufen können.“, erzählt er vor der Show. Der amtierende FEI-Doppel-Europameister hatte drei Junghengste im Gepäck. Den vierjährigen Spooks Of Genius und den fünfjährigen Gunnanicya MM JB hat er selbst bereits erfolgreich vorgestellt. Mit dem fünfjährigen Einsteins Resolve war es das erste gemeinsame Turnier. Der Hengst wurde zuvor erfolgreich von Grischa Ludwigs jüngerem Bruder Levin vorgestellt. „Ab und an tauschen wir LQH-Trainer untereinander die Pferde, und probieren wie viel mehr wir noch aus ihnen herausholen können.“, erklärt Profi-Reiner. „Nachdem mein Bruder ihn erfolgreich in Level 2 vorgestellt hat, wollte ich wissen ob er auch in Level 4 mithalten kann.“ Das Level 4 ist auf den Reining-Turnieren die höchste und am härtesten umkämpfte von vier Kategorien. Die Aufteilung der Reiter-Pferd-Kombinationen erfolgt in Stufen nach dem bisher errittenen Preisgeld des Reiters. Je mehr Preisgeld ein Reiter im Laufe seiner Karriere gewinnt, desto höher wird das Level. Hat der Reiter noch ein niedriges Level, zum Beispiel Level 1, darf er freiwillig in höheren Levels antreten.

Nach den Qualifikationsritten am Mittwoch stand für Grischa Ludwig fest: Zwei Mal Finale. Mit Spooks Of Genius hat es leider nicht gereicht. Der Hengst hat beim Tempowechsel von schnellem auf langsamen Galopp zwei Mal gepatzt. „Ich bin mit der Leistung meines Vierjährigen trotzdem sehr zufrieden. Im Vorlauf war er von den Manövern her mein bestes Pferd. Leider haben wir einige Fehlerpunkte kassiert, ohne die auch er im Finale gewesen wäre.“, erklärt Ludwig die Punktwertung (Score) von 208. „Im Vorlauf hat sich schon gezeigt, dass die Leistungsdichte brutal ist, da kann jeder kleine Fehler das Aus bedeuten.“, so Ludwig weiter. Und die Plätze im Finale sind knapp: Von den 54 Pferd-Reiter Kombinationen in Level 4 durften nur 23 Paare ins Finale einziehen. Das schaffte der Reiner aus Bitz mit seinen beiden fünfjährigen Hengsten. Mit einer Punktwertung von 219 ritt er den Junghengst Gunnanicya MM JB in der Qualifikation auf den 9. Platz, den er sich mit vier Mitreitern teilte. Mit Einsteins Resolve erzielte er einen halben Wertungspunkt mehr und landete mit drei Konkurrenten und einem Score von 219,5 auf Platz 5. „Ich war mit allen Pferden im Vorlauf sehr zufrieden.“, erzählt Ludwig. „Doch im Finale zieht der Wind nochmal deutlich an.“ Die Vorlaufführende Cira Baeck  auf Phantom Face gab dem Profi Reiner mit ihrer Leistung Recht. Mit einem Score von 224,5 siegte sie eindeutig in der Qualifikation und konnte im Finale noch ein paar Punkte drauflegen. So sicherte sie sich am Samstag den Goldrang mit einem herausragenden Score von 228. Ludwig landete mit Einsteins Resolve auf Platz 13 (Score 220,5) und mit Gunnanicya MM JB (Score 217,5) auf Platz 20. „Gunnanicya hat auf dem Zirkel leider raus gewechselt, das hat uns die Punkte gekostet um vorne mitzuspielen.“, erzählt er nach dem Turnier. Mit dem zweiten Junghengst, den sein Bruder längere Zeit trainiert und vorgestellt hat, ist der Schwabe auch im Finale mehr als zufrieden. „Der Ritt mit Einsteins Resolve war tadellos.“, erzählt er. „Ich hätte mir gewünscht, dass die Richter die Leistung etwas höher bewerten, aber manchmal hat man ein bisschen Pech.“ Für Ludwig hat der Hengst mit seiner Leistung bewiesen, dass er auch in Level 4 mitmischen kann. „Unsere Leistung war deutlich besser, als sie auf dem Papier aussieht. Nächstes Mal haben wir bestimmt wieder mehr Glück.“, fasst der Chef vom Schwantelhof das Turnier zusammen.

Doch es gibt für ihn noch einen weiteren Grund zufrieden zu sein. Sein Amateur-Reiter George Sternberg Allen sicherte sich mit dem Hengst A Shining Gun, gezüchtet und trainiert von LQH, den Bronzerang in Level 1. Mit einem Score von 214,5 teilt er sich das Treppchen mit der Italienerin Simone Sbrighi. Gold ging an den Italiener Christian Romani und den Deutschen Nikolai Stiller mit jeweils einem Score von 215. Sternberg Allen wurde darüber hinaus noch in allen anderen Levels platziert. „George hat eine super Leistung abgeliefert.“, freut sich Ludwig. „Im Vorlauf und im Finale hat er die Stärken von A Shining Gun sehr gut raus geritten. Die Platzierungen haben die beiden sich wirklich verdient.“

Am Sonntagabend ist der LQH-Chef wieder ins heimatliche Bitz gereist. Viel Zeit bleibt dem Schwaben dort jedoch nicht, denn vom 18. bis 26. September heißt es für ihn und seine beiden Brüder: Auf in die Oberpfalz zum deutschen Derby.

 

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